S SVV heisst Selbst Serletztendes Verhalten und tritt in verschiedenen Formen auf:

 

- schneiden mit scharfen Gegenständen wie z.B. Rasierklingen und Messern

 

 - Verletzungen durch Kopfschlagen

 

 - Wiederholtes Kopfschlagen

 

 - Abbeißen von Fingerkuppen 

 

- oberflächlichen Hautverletzungen 

 

- mit Scherben die Haut einritzen 

 

- Verbrühungen

 

- exzessiver Sport

 

- ins Gesicht schlagen

 

- ungesunde Ernährung

 

- Beißen in Hände, Lippen oder andere Körperpartien

 

- zuwenig Schlaf- sich mit Zigaretten, Kerzen etc. Verbrennungen zufügen

 

Alle Infos unter www.rotetraenen.de

[SVV]

 

- ist schlimm

 

- bedeutet Selbstverletzendes Verhalten

 

- ist eine Sucht

 

- macht man mit Messern, Rasierklingen, Zirkeln, Scherben etc

 

- kann auch schlagen sein

 

- macht nicht verrückt

 

- ist auch nicht verrückt

 

- ist ein Hilfeschrei

 

- tut nicht wirklich weh

 

- hat immer Gründe

 

- ist manchmal ein Teil von etwas andrem

 

- ist Flucht

 

- ist rote Tränen weinen

 

- kann man nicht verstehen

 

- kann man aber versuchen zu verstehen

 

- ist keine Lösung

 

- wird aber für eine Lösung gehalten

 

- ist häufiger als man denkt

 

- artet NICHT im Selbstmord aus

 

- aber manchmal zum Unfalltod

 

- passiert einfach, man denkt dabei nicht

 

- ist ein Kampf

 

- lässt sich nur mit einer Therapie ernsthaft bewältigen

- bleibt ein Teil des Lebens

 

 

Die meisten verletzen sich an Stellen, die niemand sehen kann.

 Sie tragen lange Ärmel und verstecken ihre Wunden. Betroffene Körperteile sind:
- Arme und Handgelenke
- Beine
- Bauch
- Kopf
- Brust
- Genitalien

Das Gesamtbild zeigte sich bei Menschen, die:


-
sich selbst nicht leiden können und sich verneinen
-
sehr empfindlich auf Ablehnung reagieren
-
chronisch ärgerlich sind, normalerweise auf sich selbst
-
dazu neigen, ihre Angst zu unterdrücken
-
einen hohen Grad aggressiver Gefühle besitzen, was sie sehr stark mißbilligen und dann häufig unterdrücken, oder nach innen lenken
-
impulsiver sind und es an Impulskontrolle mangelt
-
dazu neigen nach ihrer momentanen Stimmungslage zu handeln
-
dazu neigen, in den Tag hinein zu leben und nicht weiterzuplanen
-
die depressiv und selbstmordgefährdet/selbstzerstörerisch sind
-
unter chronischen Angstzuständen leiden
-
leicht reizbar sind
-
die sich selbst als nicht fähig erachten, mit Situationen und Emotionen umzugehen
-
keine vielfältigen Möglichkeiten der Verarbeitung und Bewältigung besitzen
-
glauben, daß sie nicht die Fähigkeit besitzen, ihr Leben zu meistern
-
dazu neigen, "den Kopf in den Sand zu stecken", vermeiden Probleme
-
kein Selbstvertrauen besitzen
-
sich als machtlos empfinden
-
sich überall, wo sie sind, allein fühlen
-
sich emotional niemandem anvertrauen, sich auf niemanden verlassen können

 

 

Warum fügt sich jemand absichtlich Schaden zu?

Viele der Betroffenen neigen zum Perfektionismus, sind unfähig, mit intensiven Gefühle umzugehen, und nicht in der Lage, ihre Gefühle verbal auszudrücken. Sie lieben sich selbst und ihren Körper nicht und leiden unter Umständen unter ernsten Stimmungsschwankungen. Sie greifen zur Selbstverletzung als einem Mittel, ihre Gefühle auszudrücken oder um sich selbst zu bestrafen.

Selbstverletzung kann helfen, sich von intensiven Gefühlseindrücken und Empfindungen, wie Ärger/Wut, Traurigkeit, Einsamkeit, Scham, Schuld und anderen seelischen Qualen zu befreien.

Für viele, die sich schneiden, ist das ein Ventil, den innerlich aufgestauten Druck herauszulassen. Andere wiederum empfinden sich selbst als so taub und gefühllos, dass erst der Anblick ihres eigenen Blutes ihnen zeigt, dass sie noch leben. Es ist für viele Betroffene einfacher, mit körperlichen Schmerzen umzugehen als mit seelischen Qualen.

Selbstverletzung kann aber auch als eine Form der Selbstbestrafung benutzt werden. So leiden Missbrauchsopfer sehr häufig unter Scham- und Schuldgefühlen und machen sich selber für den Missbrauch verantwortlich, weshalb sie das Bedürfnis verspüren, sich selber zu bestrafen, indem sie ihrem Körper Schmerzen zufügen.

Andere Betroffene verspüren wiederum einen solchen Hass auf sich und ihren Körper, dass sie sich erniedrigende Namen in die Haut ritzen, um sich daran zu erinnern, wie wertlos sie angeblich sind.

Welche Form der Selbstverletzung auch immer benutzt wird, bei den Betroffenen bleibt in der Regel ein Gefühl der inneren Ruhe zurück, das allerdings nicht sehr lange vorhält, so dass dieses Verhalten immer wieder gezeigt wird, bis die eigentlichen Ursachen der Selbstverletzung herausgefunden werden und gesündere Strategien zur Problemlösung entwickelt werden.

Möglichkeiten, sich selbst zu verletzen:

     Schneiden: 72 %
     Verbrennen:
35 %
     Sich Schlagen:
30 %
     die Wundheilung verhindern:
22 %
     Haare ausreißen: 10 %
     Knochen brechen: 8 %
     mehrere Methoden: 78 % (die oberen eingeschlossen)

Genaue Zahlen, wie viele Menschen sich in Deutschland selbst verletzen gibt es nicht, nach Schätzungen sind es ca. 800.000 Mädchen, mit Sicherheit sind es aber mehr. Daten über Jungen gibt es kaum, die Zahl wird aber als deutlicher geringer eingestuft, das Verhältnis ist etwa 5:1. Das sich hauptsächlich Mädchen ritzen wird darauf zurückgeführt, dass sie nach gesellschaftlichen Normen ruhiger und fürsorglicher als Jungen sein sollen, ihre Aggressionen oft nicht ausleben dürfen. Schon in der Erziehung haben sie Angst vor Liebesentzug, da sich ihre Agressionen als erstes gegen die Mutter richten, dies führt zu einem nach Innen richten der Aggressionen, Jungen agieren eher fremdaggressiv. SVV beginnt häufig in der Pupertät, sie ist eine schwierige Phase in der es ein grosses Aggressionspotential gibt, dass Mädchen schlecht nach aussen bringen können. Sie suchen die Fehler oft bei sich selbst, wenn sie einen Verlust von Liebe und Anerkennung erfahren, nachdem sie versucht haben ihre Interessen durchzusetzen, aus diesem Konflikt resultiert oft eine depressive oder autoaggressive Reaktion.

SVV ist oft nur ein Symptom unter vielen, daher kann man diese Aussagen nicht verallgemeinern, natürlich können auch ganz andere Personen betroffen sein! Vielen SVV-ler sind ihre Probleme vielleicht gar nicht bewusst, sie fühlen sich vielleicht unverstanden, weil es nach aussen so aussieht, als hätten sie ein ganz normales Leben und "dürften" gar keine Probleme haben. Gerade der Satz "was willst Du denn schon für Probleme haben" tut weh und ist sicher nicht die richtige Reaktion, wenn jemand versucht sich einem anderen Menschen anzuvertrauen!

 

 

Jemand hat Dir anvertraut, dass er/sie sich selbst verletzt oder Du hast es zufällig selbst entdeckt?

 Nun möchte Du Dich zu diesem Thema informieren, weil Du vielleicht nicht weisst, wie du damit umgehen sollst. Ich hoffe Du findest hier alle Informationen, die du suchst!

 



 

Nimm es nicht persönlich

SVV hat mit der Person zu tun, die es tut und weniger mit den Leuten, die um sie herum sind. Die Person, um welche Du Dich sorgst, tut das alles nicht, damit Du Dich schlecht oder schuldig fühlst. Sogar wenn es wie eine Manipulation aussieht; ist es wahrscheinlich nicht so gemeint. Leute verletzen sich generell nicht selber um dramatisch zu wirken, um andere zu ärgern oder um auf sich aufmerksam zu machen!


Informiere Dich

Informiere Dich so gut es geht über SVV (z.B. hier auf meiner Homepage). Weitere interessante Internetseiten, findest Du bei mir auch unter "Links"


Versuche, Deine Gefühle zu verstehen

Sei ehrlich zu Dir selbst und bei Deinen Gefühlen, wenn Du von SVV hörst und was Du darüber denkst. Mach Dir nicht vor, es sei für Dich o.k., wenn dem nicht so ist - viele Leute finden SVV abstossend, beängstigend oder provozierend. Wenn Du Hilfe brauchst um mit diesen aufkommenden Gefühlen fertig zu werden, suche eine gute Therapeutin. Sei vorsichtig, dass Du nicht versuchst eine "Ersatz-Therapie" für das betroffene Familienmitglied, den betroffenen Freund zu machen. Was in Deiner Therapie abgeht, das sollte zwischen Dir und Deiner Therapeutin bleiben.
Frag Deine Therapeutin nicht, ob sie eine Diagnose über den befreundeten/verwandten SVV-ler erstellt oder ihn/sie gar therapiert (abgesehen davon, dass eine gute Therapeutin dies sowieso ablehnen würde). Falls der SVV-ler eine Therapie möchte stell sicher, dass er/sie nicht zu Deiner Therapeutin geht. Diskutiere den Inhalt Deiner Therapie nicht in allen, aber in den meißten allgemeinen Punkten und sage nie: "meine Therapeutin sagt, du solltest..." Eine Therapie ist dazu da, sich selber zu verstehen und nicht um andere dazu zu bringen, sich zu ändern!

 


Helfen, ohne das SVV zu verstärken

Es ist wichtig, dass der SVV-ler weiss, dass Du unterscheiden kannst zwischen dem, was er tut und dem, was er ist und dass Du ihn trotz allem liebst! Sei verfügbar, so oft wie Du kannst. Lege Deine persönlichen Gefühle von Angst oder Ekel was SVV betrifft zur Seite und konzentriere Dich darauf, was mit der Person passiert.


Drücke Dich nicht vor dem Thema SVV.

Lass die Person wissen, dass Du bereit bist darüber zu sprechen. Alles weitere überlässt Du dem SVV-ler selber. Sage dem SVV-ler auch, dass Du das Thema nicht selber aufbringst, weil Du ihn nicht unter Druck setzen willst und nicht, weil Du es nicht ansprechen möchtest oder eine Aversion dagegen hast.

www.rotetraenen.de

 






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